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Anatomie und Otorhinolaryngologie – in memoriam Klaus Ehrenberger

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Veranstaltung in memoriam Klaus Ehrenberger

Abhaltung am Freitag, 28.11.2025, 14:00-19:00 Uhr im Narrenturm Wien

Wolfgang Zenker 100, F.-A. Boïeldieu 250, Vicente de Santo Domingo 500
Anatomie und Otorhinolaryngologie – in memoriam Klaus Ehrenberger

Veranstalter: Herwig Swoboda, Kh. d. Barmherzigen Brüder, Eisenstadt (BBE); Eduard Winter, NHM
Spitalgasse 2, 1090 Wien, Tel. +43 1 521 77 606, E-Mail: pas@nhm.at, 3 DFP-Punkte

Eintritt frei, Anmeldung erbeten unter pas@nhm.at.

Programm
Eröffnung
– Markus Müller, Rector magnificus, Medizinische Universität Wien (MUW)
Klaus Ehrenberger – Die Erweiterung des Faches Otorhinolaryngologie
Christoph M. Grasl, MUW, HNO, Hildegunde Piza, MUW, Chirurgie (15‘)
Einleitung – Die Atemwegskreuzung, eine anatomisch-physiologische Schlüsselstelle
Herwig Swoboda, BBE, HNO (15‘)
Wolfgang Zenker – Eine anatomisch-historische Hommage zum Zentenarium
Michael Pretterklieber, MU Graz, Anatomie, online (30‘)
Gentherapie bei Taubheit – erste Ergebnisse klinischer Studien
Christoph Arnoldner, MUW, HNO (30‘)
Eine axilläre Gefäßverletzung – Angelpunkt Fascia clavipectoralis
Peter Bucek, BBE, HNO (15‘)
Die Verletzungen der Gletschermumie „Ötzi“
Eduard Egarter Vigl, Zentral-Krankenhaus Bozen, Pathologie, Ötzis Hausarzt (30‘)

Pause mit Buffet und Führung

Von der Tuberkulose zur Laryngologie – Boïeldieu, Chopin, Kafka
Elisabeth Kühlmayer, BBE, HNO (15‘)
Die weiße Dame und die verschwundene Anhalterin – Warnerinnen aus dem Jenseits
Christa A. Tuczay, Universität Wien, Germanistik (30‘)
Jet-Ventilation – Gasdynamik in der Alveole – neue Ergebnisse
Alexander Aloy, TUW, MUW, Anästhesie (30‘)
Das Turiner Grabtuch – medizinische Erkenntnisse
Robert Langer, Buda Health Center, Budapest (30‘)
Asymptomatische Synovialzyste im Atlanto-okzipitalgelenk, ein früher HNO-Befund
Peter Lorenz, BBE, HNO (15‘)
Periphere Fazialisparese – auffälliges Symptom latenter Erkrankungen
Dario Alvandi, BBE, HNO (15‘)
Poster - Das hörgerätefähige Ohr – ein gemeinsames Anliegen von Otologie und Hörakustik
Georgi Boyadzhiev, Herwig Swoboda, BBE, HNO; Claudia Lampl, Neuroth
Ausstellung – Klinische Zeichnungen des Otologen Karl Krumpholz (1916-2012)

 

Werte Kolleginnen und Kollegen,

Vergangenes Jahr ging em. o. Univ.-Prof. Dr. KLAUS EHRENBERGER (1938-2024) von uns. Sein Lebenswerk können wir aus dem Blickwinkel der Erweiterung des Faches an der Atemwegskreuzung reflektieren, eine Entwicklung, die er immer wieder mit Rat und Tat ins Bewusstsein rief.

Die heurigen Jahresregenten WOLFGANG ZENKER (1925-2022, Anatom), FRANÇOIS-ADRIEN BOÏELDIEU (1775-1834, Komponist) und VICENTE DE SANTO DOMINGO (c1525-c1590, Gehörlosenpädagoge) stehen für die Fächer Anatomie und Otorhinolaryngologie. Sie eröffnen einen breiten Ausblick von klinischer Beobachtung zu interdisziplinärer Methodik und von kultureller Einbettung zu ethischen Fragen.

Die Anatomie, für deren Lehre und Forschung Wolfgang Zenker entscheidende Anstöße gab, ist für den vielschichtigen Kopf-Halsbereich von wachsender Bedeutung. Die klinischen Zeichnungen des Pioniers der Stapesplastik in Österreich, Karl Krumpholz belegen das ebenso wie die intrakochleäre Gentherapie bestimmter Formen hereditärer Gehörlosigkeit. Der früheste namentlich bekannte Gehörlosenpädagoge ist der Hieronymitenmönch und Maler Vicente de Santo Domingo.

Die Kehlkopftuberkulose, an der der Komponist Boïeldieu litt, liegt der Begründung der Laryngologie 1837 durch Armand Trousseau zugrunde. Die Hauptfigur von Boïeldieus erfolgreicher Oper „Die weiße Dame“ (1825) entstammt einer Sage, die auch im Raum Burgenland erzählt wurde.

Eine axilläre Gefäßverletzung durch einen Pfeilschuss besiegelte vor rund 5200 Jahren das Schicksal Ötzis, der uns als Gletschermumie am Hauslabjoch erhalten blieb. Auch das Turiner Grabtuch ist ein Fenster in vergangene Zeiten, das mit moderner Methodik erschlossen wird.

Die Bedeutung des Narrenturms für die Wiener Medizinische Schule kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Von Kaiser Joseph II., dem großen Förderer dieser Schule, persönlich begründet, beherbergt er nicht nur eine reiche Sammlung pathologisch-anatomischer Befunde – allein seine Baustruktur regt zu Vorstellungen über die medizinischen Ideen der damaligen Zeit an.

Zur italienischen Wurzel der Wiener Medizinischen Schule gehört der Orden der Barmherzigen Brüder, deren Krankenhäuser in Österreich durch den Chirurgen Gabriele Ferrara begründet wurden. Im Eisenstädter Haus wurde Joseph Haydn ab 1783 dreimal an einer Polyposis nasi operiert.

Dr. Herwig Swoboda
HNO-Abteilung, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder
Johann von Gott-Platz 1
7000 Eisenstadt
Tel. +43 2682 601 3010
herwig.swoboda@bbbeisen.at
https://www.barmherzige-brueder.at/orden/frater-gabriel-ferrara https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1097/00005537-200007000-00002