Im menschlichen Körper gibt es 3 paarig angelegte große Speicheldrüsen und unpaarig angelegte, multiple kleine Speicheldrüsen im HNO-Bereich. Zu den großen Speicheldrüsen zählt man die Ohrspeicheldrüsen (Glandula Parotis), die Unterkieferspeicheldrüsen (Gl. Submandibularis) sowie die Speicheldrüsen unter der Zunge (Gl. Sublingualis).
Prinzipiell kann man Speicheldrüsenerkrankungen grob in 3 große Gruppen unterteilen.
- Systemische Ursachen: z.B.: Autoimmunerkrankungen (M. Sjögren)
- Infektiöse Ursachen: viral oder bakteriell
- Raumforderungen: gutartige und bösartige Tumore, Steine, Lymphknoten
Im Rahmen der Erstbegutachtung in der allgemeinen HNO-Ambulanz (vorzugsweise Montag oder Mittwoch) erfolgt eine erste Diagnostik und Abklärung. Bei Verdacht auf Raumforderungen/Tumore in den Speicheldrüsen (siehe Abbildung) kann eine weiterführende bioptische Abklärung indiziert und auf der HNO-Klinik durchgeführt werden.
Parotistumore
Die häufigsten Tumore (ca. 80%) befinden sich in der Ohrspeicheldrüse (Parotis) und sind benigne (gutartig). Im Rahmen einer operativen Sanierung (Parotidektomie) werden diese Tumore entfernt, wobei spezielles Augenmerk auf den Gesichtsnerv (N. Fazialis) gelegt wird, welcher durch die Ohrspeicheldrüse zieht.
Bei entzündlichen Prozessen mit Schwellung der Speicheldrüse muss stets auch ein Speichelstein als Ursache ausgeschlossen werden. Diese befinden sich meist in den Unterkieferspeicheldrüsen und können den Ausführungsgang der Drüse verstopfen mit nachfolgender Schwellung und Schmerzen vor allem nach der Nahrungsaufnahme.
Spezielle Fragestellungen, wie Gangspülungen (Sialendoskopie), oder komplexe Fälle können weiterführend auch in der Speicheldrüsenambulanz abgeklärt werden.
